In Zusammenarbeit mit dem ARBÖ wurde ein 10-Punkte Katalog mit Forderungen an die Wiener Stadtregierung ausgearbeitet und präsentiert. Ziel ist es, Schikanen für Autolenker in Wien einzudämmen und nachhaltige Erleichterungen zu schaffen.

Der Forderungskatalog im Detail:

Der Verein „Mein Auto – Initiative zur Förderung der individuellen Mobilität“ setzt sich für die Anliegen der österreichischen Autofahrer ein. Wir tun dies, weil wir der festen Überzeugung sind, dass das Auto ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und ein bedeutender Faktor für die heimische Wirtschaft ist. Einseitige Steuer- und Abgabenerhöhungen, zunehmende Fahrbehinderungen sowie der willkürliche Abbau von Parkflächen in Ballungszentren müssen daher ein Ende haben.

Im Sinne der individuellen Wahlfreiheit des Verkehrsmittels, einer ausgewogenen und verantwortungsbewussten Verkehrspolitik sowie der nachhaltigen Sicherung von heimischen Arbeitsplätzen fordern wir von der Wiener Stadtregierung die Umsetzung unseres 10-Punkte-Kataloges.

1. Generelle Wertschätzung des Autos

Individuelle Mobilität
Der Verein „Mein Auto“ spricht sich dafür aus, dass die individuelle Mobilität erhalten bleiben muss. Viele Menschen können sich nicht aussuchen, wie sie morgens zur Arbeit kommen, ihre Waren transportieren oder ihre Kinder zur Schule bringen. Verkehrsteilnehmer sollen also selbst entscheiden dürfen, auf welches Verkehrsmittel sie zurückgreifen können und möchten.

Wirtschaftsfaktor Auto
Die österreichische Automobilwirtschaft ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Derzeit sind  450.000 Arbeitsplätze direkt, indirekt oder induziert auf die Branche rückführbar. Jeder neunte Arbeitsplatz ist der österreichischen Fahrzeug- und Zulieferindustrie sowie vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen zuzuordnen. Durch die Automobilwirtschaft (Produktion, Handel und Reparatur) wird ein jährlicher Gesamtumsatz von 43 Mrd. Euro erwirtschaftet. Der fiskalische Beitrag liegt bei rund 15 Mrd. Euro pro Jahr. Die totale Bruttowertschöpfung beträgt 30 Mrd. Euro jährlich, was 11% des österreichischen BIP entspricht. Jedes Jahr kommt es zu mehr als 200 Patentanmeldungen, damit liegt die Erfinderdichte über dem europäischen Durchschnitt.
Angesichts derartiger Kennzahlen sind wir der Ansicht, dass das Auto eine dementsprechende Wertschätzung seitens der heimischen Politik erfahren sollte.

2. Ende der Parkplatzvernichtung

Die willkürliche und nicht auf die verkehrstechnischen Gegebenheiten angepasste Parkplatzvernichtung muss ein Ende haben. In vielen Bezirken herrscht nachweislich Parkplatznotstand, der vor allem zu Lasten der Anrainer geht. Der Rückbau von Parkflächen löst keinerlei Verkehrsprobleme in unserer Bundeshauptstadt. Es braucht daher ein Umdenken der Stadtregierung in dieser Frage.

3. Kein Tempo 30 auf Hauptverkehrsrouten

Wir lehnen angedachte 30er-Zonen auf Hauptverkehrsrouten in Wien gänzlich ab. Autos sind nicht für eine derart niedrige Geschwindigkeit im Regelbetrieb gebaut, was dazu führt, dass ständiges Schalten, Bremsen und Anfahren zu höherem Schadstoffausstoß und mehr Kraftstoffverbrauch führt. Auch ergeben sich bei einer Geschwindigkeit von unter 50 km/h kaum noch merkbare Unterschiede in der Lärmbelästigung.

4. Ring muss befahrbar bleiben

Eine geplante Verbannung des Autos von der Wiener Ringstraße hätte unabsehbare Folgen für das gesamte Verkehrsaufkommen sowie die wirtschaftliche Entwicklung unserer Bundeshauptstadt. Das Auto ist vor allem für Kleinbetriebe, Geschäfte und Anrainer im täglichen Leben unabdingbar. Eine Sperre der Ringstraße für den Autoverkehr wäre somit für Anrainerbetriebe existenzbedrohend und würde eine Gefährdung von Arbeitsplätzen bedeutet.

5. Sinnvolle Förderung von alternativen Antrieben sowie nötiger Infrastruktur

Aus Gründen des Umweltschutzes und der CO2-Reduktion ist eine sinnvolle Förderung von alternativen Antrieben jedenfalls zu unterstützen. Dies muss aus unserer Sicht aber auch den Aufbau einer dafür notwendigen Infrastruktur (Tankstellen) zur Folge haben. Wir fordern daher von der Wiener Stadtregierung eine aufeinander abgestimmte und sinnvolle Förderung von alternativen Antrieben sowie der dafür benötigten Tankstellen.

6. E-Mobilitätsgesetz

Wien muss zur E-Mobility Hauptstadt Europas werden. Durch eine Initiative zum Bau von Ladestationen an allen Verkehrsknotenpunkten soll die Nutzung von Elektroautos weiter forciert werden. Taxi- und Kleinbusunternehmen sowie Carsharing- und Mietwagenanbieter müssen durch Förderungen dazu animiert werden, vollständig auf Elektromotoren umzusteigen. Umweltfreundliche Politik heißt nicht autofreie Politik – E-Mobilität ist die Antwort auf Fragen der Zukunft!

7. Keine Ungerechtigkeiten beim Wiener Parkpickerl

Überall dort, wo das Parkpickerl in Wien Gültigkeit hat, setzt sich der Verein „Mein Auto“ für eine transparentere Handhabung ein. Dies soll vor allem Ungerechtigkeiten und Mängel in der Umsetzung beseitigen und zu einer Erhöhung der Praktikabilität führen. Parkzeiten und Parkzonen müssen daher in allen Bezirken mit Parkpickerl gleich sein.

8. Durchgehende Außenring-Umfahrung für Wien

So wie andere Großstädte und Metropolen auch, braucht Wien eine durchgehende Außenring-Umfahrung. Der Lückenschluss des Teilstücks der S1 zwischen Schwechat und Süßenbrunn ist notwendig, um dem steigendem Verkehrsaufkommen sowie dem individuellen Mobilitätsbedürfnis der Bevölkerung gerecht zu werden und eine Verkehrsentlastung der bestehenden Straßen in der Donaustadt und in angrenzenden Gemeinden in Niederösterreich zu bewirken.

9. Nachhaltige Lösung für Verkehrs- und Stauproblematik auf der A23

Kaum ein Wiener hat noch nicht über die Stadtautobahn geseufzt. Mit durchschnittlich 180.000 Fahrzeugen täglich und insgesamt 66 Mio. LKW und PKW zählt die „Tangente“ zu den meistbefahrenen Autobahnen Österreichs. Das Tempolimit liegt bei 80 km/h. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens muss die Stadtautobahn immer wieder saniert werden, daher ist eine nachhaltige Lösung für die Verkehrs- und Stauproblematik auf der A23 höchst notwendig und dringend erforderlich.

10. Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer

Im Sinne einer ausgewogenen und verantwortungsvollen Verkehrspolitik, muss die ständige Benachteiligung von Autolenkern ein Ende haben. Steuer- und Abgabenerhöhungen sowie zunehmende Fahrbehinderungen machen es vielen Menschen immer schwerer, auf ihr oftmals notwendiges Verkehrsmittel zurückzugreifen. Belastungen treffen vor allem jene, die ein geringes Einkommen haben und im täglichen Leben auf das Auto angewiesen sind.